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Der Kärntner Reindling ist ein traditionelles Gebäck, dass zu Ostern bei keiner Osterjause fehlen darf.

Mit Zimt, Zucker und Rosinen passt er – erstaunlicherweise – sehr gut zu den salzigen und würzigen Speisen und zum Osterschinken. Für manche ist es sicherlich eine ungewöhnliche Vorstellung, ein süßes Gebäck zu Fleisch und Würstel zu essen. Aber im südlichsten Bundesland Österreichs ist dies Tradition zu Ostern. Und für jede Kärntnerin und jeden Kärntner kommt Brot als Beilage einfach nicht in Frage.

Bei anderen Gelegenheiten unterm Jahr, wenn der Kärntner Reindling serviert wird, passt er perfekt als süße Beilage zu Kaffee oder anderen Milchgetränken.

Der Name „Reindling“ kommt ursprünglich von der Backform. Denn das ist ein einfacher runden Topf, das sogenannte „Reindl“.

Aber heutzutage bäckt man ihn auch sehr gerne in der wohl optisch etwas schöneren Gugelhupf-Form.

Für welche Backform du dich auch immer entscheidest, für die Herstellung des Reindlings und insbesondere des Germteiges ist das A und O, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Und der Teig genügend Zeit hat aufzugehen. Das funktioniert am besten an einem warmen Ort, etwa im Backrohr, auf der Fensterbank oder auch am Heizkörper. Einfach den Teig zudecken und abwarten.

In einigen Rezepten für den Reindling kommen auch geriebene Walnüsse in die Fülle. Aber in diesem Rezept meiner Mutter ist diese Zutat nicht enthalten.

KÄRNTNER REINDLING
Gericht: Nachspeise
Region: Österreichisch
Portionen: 3 Gugelhupfe
Zutaten
Für den Teig:
  • 1 kg Mehl Universal
  • 2 TL Salz
  • 2 EL Anis
  • 500 ml lauwarme Milch
  • 200 g zerlassene Margarine
  • 200 g Kristallzucker
  • 2 Schuß Rum
  • 2 ganze Eier
  • etwas Zitronenschale
  • etwas Orangenschale
Für die Fülle:
  • Rosinen
  • Zimt
  • Kristallzucker
Für das DAMPFL werden die Zutaten, mit Ausnahme von der Germ, von der Teiggesamtmenge weggenommen
  • 6 EL Milch
  • 3 EL Mehl
  • 1 EL Zucker
  • 40 g Germ (Hefe)
Anleitungen
DAS DAMPFL HERSTELLEN:
  1. In die Milch das Mehl, den Zucker und die zerbröselte Germ einrühren und so lange rühren, bis eine glatte Masse entsteht.

  2. Das Dampfl in das vorgewärmte Rohr mit nicht mehr als 30 °C stellen und aufgehen lassen. Das dauert ungefähr 30 Minuten.

DEN TEIG HERSTELLEN:
  1. Mehl, Salz und Anis in der Rührschüssel vermischen. Den Teig ein wenig zur Seite schieben.

  2. In diese Einbuchtung kommt die lauwarme Milch, die zerlassene Margarine, der Zucker, der Rum, die Eier sowie die Zitronen- und Orangenschale. Diese Masse mit einem Schneebesen gut vermischen. 

  3. Dann diese Masse mit dem restlichen Mehl-Gemisch vermischen.

  4. Nun kommt das Dampfl auf die Masse.

  5. Dann mit dem Knethaken zunächst alles gut verrühren. Danach den Teig so lange kneten, bis sich der Teig von der Schüssel und dem Knethaken löst. Dafür muss man immer wieder etwas extra Mehl dazugeben, untermischen und weiter kneten. Der Teig ist fest genug und glatt, wenn er nicht mehr am Finger kleben bleibt. Dann muss man ihn nur noch so lange kneten bis er sich schließlich vom Gefäß und Knethaken löst.

  6. Den Teig aus der Knetform rausnehmen und die Knetform bemehlen. Den Teig wieder in die Knetform geben, bemehlen und zugedeckt aufgehen lassen.

  7. Den Teig aus der Knetform nehmen und ausrollen.

  8. Den ausgerollten Teig zuerst mit Zimt, dann mit Kristallzucker und zum Schluß mit Rosinen bestreuen.

  9. Den Teig zu einer Rolle einrollen.

  10. Die Gugelhupf-Formen mit Butter ausstreichen und bemehlen.

  11. Die Teigrolle den 3 Gugelhupf-Formen entsprechend in 3 Teile schneiden und in die jeweilige Gugelhupf-Form legen.

  12. Den Teig in den Backformen in das leicht angewärmten Backrohr geben und dort nochmals zugedeckt aufgehen lassen.

  13. Die Teigformen aus dem Backrohr nehmen. Das Backrohr auf 180 °C vorheizen.

  14. Die Reindlinge ins vorgeheizte Rohr geben und für insgesamt circa 45 – 60 Minuten backen. Nach circa 10 Minuten Backzeit, wenn die Oberseite bereits etwas braun geworden ist, den Teig mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu dunkel wird.

  15. Nach 30 Minuten die Temperatur auf 170 °C reduzieren und die Reindlinge noch ungefähr 15 – 30 Minuten fertig backen. 

  16. Die Reindlinge aus den Formen stürzen und fertig!

Rezept-Anmerkungen

 

Für die Osterjause wird der Kärntner Reindling ohne Zucker bestreut serviert.

 

Mahlzeit & guten Appetit!

 


Ritschert ist ein Eintopfgericht, dass in einigen Regionen Österreichs, Sloweniens (Slowenisch: ričet) und Bayern bekannt ist. Es ist eine deftige Speise, die eine sehr lange Geschichte hat. Und es ist ein ideales Gericht um es gleich für mehrere Personen zuzubereiten.

Es wird aus Rollgerste (Graupen), Bohnen und geräuchertem Schweinefleisch hergestellt. Ritschert ist äußerst geschmackvoll und macht satt.

Wo kommt das/der Ritschert her?

Jedenfalls ist das (der) Ritschert oder auch Ritschet ein Eintopfgericht, dass schon in der Eisenzeit direkt in den Salzbergwerken von Hallstatt gekocht wurde. Namentlich wurde das Gericht erstmals 1534 im Kochbuch des Klosters in Tegernsee als ru(e)tschart (gedämpfte Erbsen) erwähnt.
Noch früher tauchte die Speise (nicht der Name) urkundlich erstmals 1485 im Gailtal/Kärnten auf Burg Kühnegg auf, als „Gerste in fetter Fleischsuppe“. Denn genau diese Speise wurde damals dem Bischof von Caorle serviert.

Ein Synonym war in Kärnten ursprünglich die Bezeichnung Gerstbrein, auf Slowenisch ješprenj.

Woher der Name tatsächlich stammt ist nicht klar bewiesen. Einerseits könnte er vom Kochgeschirr stammen, und zwar vom Schwäbischen Rutsch Kachel (flaches, irdenes Kochgerät). Andererseits könnte die alte Nebenform von rutschen, mittelhochdeutsch rütschen (gleiten, rutschen) die Basis für die Namensgebung sein und auf die Eigenschaft der Lebensmittel hinweisen. Also das „Rutschen“, worauf die bedeutungsmäßig ähnliche Roll-gerste hinweisen würde.

Das Ritschert ist auch ein ideales Gericht für die Osterzeit, da darin Fleischreste wie etwa vom Osterschinken nach der Osterjause gut auf etwas andere Art und Weise verarbeitet werden können. Und du kannst es einfrieren, sollte doch etwas übrig bleiben.

RITSCHERT | RITSCHET (ROLLGERSTENEINTOPF)
Vorbereitungszeit
15 Min.
Zubereitungszeit
45 Min.
Kochzeit (Fleisch)
2 Stdn.
 

Die Vorbereitung beginnt am Abend zuvor, da die Bohnen und die Graupen (Rollgerste) über Nacht eingeweicht werden müssen.

Das Fleisch kannst du ebenfalls am Tag zuvor kochen.

Gericht: Hauptspeise
Region: Bayrisch, Österreichisch, Slowenisch
Portionen: 8 Personen
Zutaten
  • 100 g Karotten
  • 100 g Sellerie
  • Sellerieblätter
  • 50 g Petersilienwurze (auch Peterwurze, Wurzelpetersilie oder Knollenpetersilie genannt)
  • 3 große Kartoffeln
  • 200 g Rollgerste (Graupen), grob
  • 100 g Käferbohnen
  • 350 g Geselchtes (geräuchertes Schweinefleisch), alternativ Schweinsstelze oder Ripperl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 3 Zehen Knoblauch, gehackt
  • 1 TL Kümmel, ganz
  • 1/2 TL Kümmel, gemahlen
  • 2 EL Rotweinessig
  • 1 EL Gemüsesuppenpulver
  • Salz nach Geschmack
  • Pfeffer nach Geschmack
  • Wasser zum Aufgießen der Suppe
  • Liebstöckel (frisch oder getrocknet), gehackt (auch Maggikraut, Lavas, Lusstock oder Nussstock genannt)
  • Petersilie (frisch oder getrocknet), gehackt
Einbrenn:
  • 1 große Zwiebel, gehackt
  • 3 EL Mehl
  • ca. 50 g Butter oder Pflanzenmargarine
Anleitungen
Am Vorabend:
  1. Die Käferbohnen über Nacht in Wasser einweichen. 

  2. Die Rollgerste über Nacht in Wasser einweichen.

Am nächsten Tag:
  1. Die Käferbohnen in dem Wasser kochen, in dem sie über Nacht eingeweicht waren. Im Druckkochtopf dauert das ungefähr 35 Minuten. Wichtig ist, die Käferbohnen nicht zu salzen, denn ansonsten werden sie nicht weich.

  2. 2 Töpfe mit Wasser aufstellen und aufkochen lassen. Zunächst im ersten Topf das Fleisch ungefähr 10 Minuten abkochen, damit die scharfen Gewürze vom Räuchern weg sind.

  3. Das Fleisch nach den 10 Minuten in den anderen Topf mit kochendem Wasser einlegen. 

  4. Die Lorbeerblätter, die Knoblauchzehen und den ganzen Kümmel dazugeben und das Fleisch ungefähr 2 Stunden weich kochen.

  5. Das Fleisch aus der Suppe nehmen und die Selchfleisch-Suppe abseihen.

  6. Von dieser Selchfleisch-Suppe 1 Liter wegnehmen und darin die Rollgerste mit dem Wasser, in dem sie über Nacht eingeweicht waren, ungefähr 15 Minuten kochen.

  7. Das Wurzelwerk und die Kartoffeln grob würfelig schneiden und in der kochenden Rollgersten-Suppe mit einkochen. Und wieder mit Selchfleisch-Suppe und frischem Wasser aufgießen, so dass das Gemüse bedeckt ist. Das Ganze weitere 15 Minuten kochen bis das Gemüse weich ist. 

  8. Den gehackten Knoblauch, ½ TL gemahlenen Kümmel, Liebstöckel und Petersilie dazugeben und mit Pfeffer abschmecken.

Die Einbrenn zubereiten:
  1. Für die Einbrenn Butter oder Margarine heiß werden lassen und darin das Mehl unter ständigem Rühren anbräunen. 

  2. Dann die Zwiebel dazugeben und etwas mitrösten lassen. 

Den Eintopf fertigstellen:
  1. Die Einbrenn mit etwas von der Rollgerste-Gemüse-Suppe aufgießen und gut durchrühren. Dann das Ganze wieder zurück in die restliche Rollgerste-Gemüse-Suppe gießen und gut durchrühren.

  2. Den Eintopf mit etwas Rotweinessig nach Geschmack abschmecken.

  3. Die gekochten Käferbohnen jetzt zum Schluss in die Suppe geben.

  4. Das gekochte, würfelig geschnittene Fleisch in die Suppe geben.

  5. Mit Suppenpulver, Salz und Pfeffer nach Wunsch nochmals abschmecken.

  6. Sollte die Suppe zu dick werden, nochmals mit Wasser nach eigenem Geschmack verlängern.

  7. Gut durchmischen und das Ritschert ist fertig!

Rezept-Anmerkungen

 

Mahlzeit & guten Appetit!

 

 

Ein wunderbares Rezept, in dem du auch Selchfleisch verwenden kannst, sind die Tiroler Speckknödeln. Probier sie doch mal aus.


Quellen:

  • Wikipedia: Artikel „Ritschert“
  • Heinz Dieter Pohl: „Deutsch-Slowenische und Slowenisch-Deutsche Lehnbeziehungen als Spiegel der Kulturgeschichte (gezeigt an Speisenbezeichnungen) ISBN 3-7001-3399-5

Gefüllte Eier sind eine perfekte kleine Speise, die rasch zubereitet wird und super schmeckt.

In Kombination mit einem bunten Salat ist das Ganze eine wahre Freude. Besonders im Frühjahr freue ich mich immer über solch einfache Gerichte, die so gut sind und außerdem so hübsch aussehen.

Beim Salat kannst du dich der Jahreszeit und saisonalen Verfügbarkeit entsprechend austoben. Da sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Ich liebe ja besonders den feinen Geschmack der Sardellen in der Creme für die gefüllten Eier. Solltest du aber kein großer Fan von Sardellen sein, kannst du auch nur ganz wenig davon nehmen. Aber ohne Sardellen ist es einfach nicht der wahre Geschmack (zumindest meiner Meinung nach).

Übrigens eignet sich das Rezept auch zur Verwertung von übrig gebliebenen hart gekochten Eiern. Insbesondere in der Osterzeit kann es ja schon mal vorkommen, dass man zu viele davon hat und nicht mehr weiß, wie man sie verarbeiten soll.

Außerdem ist so ein schöner, bunter Salat mit gefüllten Eiern besonders nach den doch meist fleischlastigen Osterjausen eine feine, leichte Abwechslung.

GEFÜLLTE EIER MIT BUNTEM FRÜHLINGSSALAT
Vorbereitungszeit
10 Min.
Zubereitungszeit
20 Min.
Gesamtzeit
30 Min.
 
Gericht: Salat, Snack, Vorspeise
Portionen: 2 Personen
Zutaten
Für die gefüllten Eier:
  • 4 Eier
  • 2-3 Sardellen
  • 1 TL Senf
  • 60 g Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer weiß
  • Petersilie, Kapern und Oliven zum Garnieren
Für den Salat:
  • Grünen Salat nach Saison
  • 2 Zehen Knoblauch in Stifte schneiden
  • 1 Paprika rot
  • 1 Karotte
  • etwas Parmesan gehobelt
  • Olivenöl
  • Aceto Balsamico Essig
  • Salz
  • Pfeffer
  • eventuell Daikon-Rettichsprossen
  • etwas Weißwein zum Ablöschen
Anleitungen
Die gefüllten Eier:
  1. Die Eier hart kochen und schälen.

  2. Jeweils die Spitzen der Eier etwas abschneiden damit sie stehen. Die Eier der Breite nach halbieren.

  3. Den Dotter vorsichtig herausheben, pürieren und mit dem Senf, Salz und Pfeffer vermischen.

  4. Die etwas gröberen Gräten der Sardellen entfernen und die Sardellen dann fein pürieren. Die pürierten Sardellen ebenfalls unter die Dottermasse mischen.

  5. Die zimmerwarme Butter schaumig rühren und mit der Dottermasse gut vermischen.

  6. Die Masse in einen Dressiersack füllen und damit die leeren Eierhälften befüllen.

  7. Am besten kalt stellen, dann wird die Masse fest.

  8. Nach eigenem Geschmack die Eier dann mit Petersilie, Kapern, Oliven oder eventuell Rettichsprossen garnieren.

Der Salat:
  1. Für den Salat zunächst den Knoblauch in Stifte schneiden.

  2. Den Paprika sowie die Karotte ebenfalls in kleine Stücke schneiden.

  3. Etwas Öl in einer Pfanne heiß werden lassen und darin die kleingeschnittenen Karotten und Paprika für ein paar Minuten etwas anrösten.

  4. Zum Schluß den Knoblauch ebenfalls dazugeben und kurz mitrösten.

  5. Das Ganze mit einem Schuss Aceto Balsamico und Weißwein ablöschen.

  6. Nun das Gemüse mit dem Salat und den Sprossen vermischen und mit Salz, Pfeffer und noch etwas Olivenöl und Aceto Balsamico abschmecken.

  7. Den Salat mit etwas gehobeltem Parmesan bestreuen und mit den gefüllten Eiern anrichten.

Rezept-Anmerkungen

Das Rezept eignet sich auch sehr gut, wenn man zu viele hart gekochte Eier übrig hat. Damit können diese sehr gut verwertet werden.

 

Mahlzeit & guten Appetit!