
Woher kommt der Name Eierschwammerl beziehungsweise Pfifferling:
Die erste bekannte Bezeichnung stammt vom Schweizer Botaniker Gaspard Bauhin (auch Caspar Bauhin genannt, 1560 bis 1624). Er vergab den wissenschaftlichen Namen Cantharellus cibarius, wobei cibarius „essbar, zum Essen gehörig“ bedeutet. Diese lateinische Bezeichnung stammt wiederum vom französischen Wort „Chanterelle“, das den gelben Pilz aufgrund seiner Form als „kleinen Pokal“ benennt.
Das Mittelhochdeutsche „pfifferlic“ und das Althochdeutsche „pfiffra“ sind die Basis für den Namen Pfifferling, sicherlich aufgrund seines leicht pfeffrigen Geschmacks.
Kennst du den Spruch „Das ist mir keinen Pfifferling wert“?
Hinter diesem Spruch steckt vermutlich die Häufigkeit, mit der diese Pilzsorte vorkam, weswegen sie auch billig war und als wertlos angesehen wurde. Diese Theorie ist jedoch umstritten und es gibt eine andere Erklärung, die auf dem deutschen „Fünf-Pfennig-Stück“ (umgangssprachlich Pfifferle genannt) basiert.
In Österreich kommt der Name Eierschwammerl wiederum von der Dotterfarbe dieses Pilzes, die dem Eigelb sehr ähnelt.
Schön finde ich auch die Bezeichnungen wie Eierschwämmli in der Schweiz oder Dotterpilz und Reherl oder Rehgeißerl in Bayern.
So erkennst du Eierschwammerl:
Eierschwammerl sind dotter- bis goldgelb. Ihr Hut ist am Anfang der Wachstumsphase halbkugelig bis gewölbt, stülpt sich aber später trichterförmig um. Der Hutrand ist unregelmäßig wellig oder auch eingebogen.
An der Unterseite des Hutes befinden sich miteinander verbundene Leisten, die weit am Stiel runter- und dann daran auslaufen.
Das Fleisch des Eierschwammerls ist weißlich bis blassgelb, fest und knackig aber am Stiel eher zäh und faserig.

Eierschwammerl bzw. Echter Pfifferling | © Photo by Sandra_M_H from Pixabay
Die Gefahr einer Verwechslung besteht mit anderen Pfifferling-Arten, dem Falschen Pfifferling und dem sehr seltenen aber giftigen Ölbaumpilz (auch Ölbaumtrichterling genannt).

Falscher Pfifferling | © Photo by Didgeman from Pixabay
Der Ölbaumpilz wächst allerdings immer auf Bäumen, im Gegensatz zum Eierschwammerl, das nur in der Erde wächst. Außerdem ist der Ölbaumpilz eher orangegelb bis orangerot und riecht unangenehm.

ACHTUNG GIFTIG: Ölbaumpilze bzw. Ölbaumtrichterling | © Photo by Pix from Pixabay
Was kann das Eierschwammerl:
Eierschwammerl enthalten kaum Fett aber bis zu über 90 Prozent Wasser. Trotzdem sind sie sehr sättigend und enthalten Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium sowie die Vitamine B1, B2, C, D und Niacin.
Nachgesagt wird Eierschwammerl auch eine entzündungshemmende und den Cholesterin- und Blutglucose-Spiegel senkende Wirkung.
Allerdings sind sie nicht so leicht verdaulich, daher solltest du sie nicht in Unmengen essen.

Eierschwammerl im Wald
Da findest du Eierschwammerl:
Pilze lieben Feuchtigkeit und Wärme. Besonders gut wachsen Eierschwammerl nach ein paar Tage Regen und milden Temperaturen.
Die Eierschwammerl-Saison beginnt meist Ende Juni/Anfang Juli und endet circa Ende September.
Eierschwammerl wachsen besonders gut auf Moos- und Nadelböden, unter Kiefern, Fichten, Buchen, Birken oder Eichen. Manchmal findest du sie aber auch unter vertrocknetem Laub.
Nimm dir zum Sammeln im Wald einen Korb oder ein Stoffsackerl und ein Messer mit, idealerweise ein sogenanntes Pilzmesser an dem eine kleine Bürste angebracht ist. Wichtig ist, dass Pilze und Schwammerl immer so abgeschnitten werden, dass der untere Teil noch im Boden bleibt und das Putzen der Pilze gleich am Fundort erfolgt. Denn dann bleiben ihre Sporen dort, wo sie sein sollen – im Wald – damit auch im nächsten Jahr wieder ausreichend Schwammerl und Pilze wachsen.
Weil die Speisepilze so beliebt sind und sie in der Vergangenheit in viel zu großen Mengen aus den Wäldern abtransportiert wurden, dürfen seit Jahren nicht mehr als 2 Kilogramm pro Tag und Person in Österreich gesammelt werden. Ausnahmen davon gibt es nur, wenn der Waldbesitzer eine andere Regelung getroffen hat.
Zusätzlich musst du beachten, ob weitere Beschränkungen aufgrund von Naturschutzgesetzen in den österreichischen Bundesländern die Menge möglicherweise noch weiter einschränkt.
Zuhause reinigst du die Schwammerl am besten mit einer Pilzbürste, einem Messer oder einem trockenen Tuch. Weiche und faule Stellen wegschneiden und die Lamellen und Teile entfernen, die bereits dunkel und zu weich sind.
Das solltest du bei Lagerung und Haltbarkeit beachten:
Im Kühlschrank oder an einem anderen kühlen, dunklen Ort sind sie ein bis zwei Tage haltbar. Am besten verarbeitest du Schwammerl und Pilze noch am selben Tag, an dem du sie gesammelt oder eingekauft hast. Schwammerl und Pilze nie in Plastik aufbewahren, sondern entweder in Papier, Glas oder Keramikbehältnissen. Bei falscher Lagerung können sie schimmeln, faulen oder vertrocknen.
Eierschwammerl sind am besten, wenn sie frisch verarbeitet werden. Du kannst sie aber auch einfrieren (vermindert allerdings den Geschmack), in Gewürzessig einlegen oder trocknen. Wenn du sie nach der Trocknung mahlst, sind sie eine sehr gute Würzung, zum Beispiel für Kartoffelsuppen.
So schmecken Eierschwammerl:
Eierschwammerl haben ein fruchtig-mildes Aroma und Geruch (wenn sie frisch sind) und schmecken nach dem Kochen ein wenig scharf oder leicht pfeffrig.
So verarbeitest du Eierschwammerl:
Gebraten oder gedünstet harmonieren Eierschwammerl perfekt mit Wildgerichten, Ragouts, als Sauce oder in Kombination mit Ei.
Du möchtest gleich ein tolles Gericht mit Eierschwammerl zubereiten? Dann versuche doch mal das Eierschwammerlgulasch oder geröstete Eierschwammerl.
Quellen:
Artikel des Bundesminsterium Nachhaltigkeit und Tourismus
Weitere Links:
Pilzauskunftsstellen Österreich
Pilzsachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie
Pilzkontrollstellen in der Schweiz
SICHERHEITSHINWEIS:
Die Beschreibung dient nur der Information und ersetzt nicht die Beurteilung durch geschulte Begutachterinnen oder Begutachter.
Für den Fall des Falles:
Österreichische Vergiftungsinformationszentrale 24 Stunden Notruf: +43 1 406 43 43